Wer unentwegt traurig ist, also an Depressionen leidet oder einen sonstigen Stimmungstief durchmacht, sollte sich Gedanken über Mangelerscheinungen machen. Für den Stoffwechsel in dem Gehirn ist eine ausgewogene Ernährung wichtig: Depressive Verstimmungen können Lebensmittel wie Gemüse, Fisch, Getreide und Olivenöl mildern.
Zudem ist die Behandlung mit Mikronährstoffen bei Depressionen ein erfolgversprechender Therapieansatz. Allerdings muss vorab erwähnt werden, dass Personen, die eine schwere Depression haben, eine ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen sollten. Somit kann eine Therapie mit Mikronährstoffen eine ärztliche Behandlung mit Psychopharmaka zuverlässig ergänzen. Die Einnahme von Mikronährstoffen solltest du jedoch zuvor mit deinem Arzt absprechen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Formen von Stimmungstief gibt es?
Die Behandlung mit Mikronährstoffen kann bei Depressionen, Erschöpfung, Burnout und weiteren Stimmungstiefs ein Erfolg versprechender Therapieansatz sein. In heutiger Zeit gehört Erschöpfung zu den häufigsten Krankheitssymptomen. Etwa 30 Prozent der Befragten von Umfragen klagen über chronische Müdigkeit und Erschöpfung. Dabei sind die Übergänge zwischen Stimmungstief, Erschöpfung, Burnout und behandlungswürdiger Depression fließend.
Oftmals wird das Burnout-Syndrom im Berufsleben durch belastende Faktoren ausgelöst. Eine familiäre Belastungssituation, die lange anhält, kann ebenfalls das Gefühl verursachen, „ausgebrannt“ zu sein. Auch die Depression kann die Folge von einer massiven Erschöpfung sein. Unter Depressionen leiden laut WHO 6 Prozent der Menschen. Davon sind in Deutschland ungefähr 4 Millionen Menschen betroffen.
Es gibt bei der Behandlung von Depression, Erschöpfung und Burnout psychische Beeinträchtigungen und zudem auch Veränderungen auf neuronaler, molekularer und neuroendokriner Ebene. Zunächst sollte daher die Frage gestellt werden, ob der menschliche Körper aktuell in der Lage ist, ausreichend Energie zu bilden. Schließlich ist die psychische Befindlichkeit mit dem Metabolismus von Neurotransmittern elementar verknüpft. Mikronährstoffe spielen dabei für die Neurotransmitter eine entscheidende Rolle.
Warum braucht der Körper Mikronährstoffe?
Beispielsweise für die Bildung von Neurotransmittern sind bestimmte Mikronährstoffe notwendig oder diese weisen selbst Neurotransmitterfunktionen auf. Mikronährstoffe können auch am Energiestoffwechsel beteiligt sein oder der oxidativen Zerstörung von Nervenstrukturen entgegenwirken.
Ein Mikronährstoff-Mangel kann aus diesen Gründen die Befindlichkeit und Stimmung des Menschen beeinflussen und psychische Befindlichkeitsstörungen verursachen. Andererseits kann eine ideale Versorgung mit Mikronährstoffen Stressfolgen vermindern, wie zum Beispiel Endotheldefekte. Diese entstehen wegen einer erhöhten Sympathikusaktivität.
Von großer therapeutischer Bedeutung bei der Behandlung mit Mikronährstoffen ist die Verbesserung des Energiestoffwechsels bei Erschöpfungszustände. Des Weiteren verbessern Mikronährstoffe im Körper die antioxidative Kapazität, beeinflussen beim Immunsystem verschiedene Funktionen positiv und reduzieren entzündliche Prozesse.
Sind Mikronährstoffe für die Psyche und die Stimmung sinnvoll?
Auch in heutiger Zeit ist die Meinung noch weit verbreitet, dass es in Mitteleuropa wegen des reichlichen Nahrungsangebots keine Mängel an Mikronährstoffen gebe und eine Nahrungsergänzung deshalb nicht erforderlich sei. Diese Behauptung ist jedoch nicht zutreffend.
Eindrucksvoll zeigt sich das am Beispiel von Vitamin D. Aktuell herrscht eine Übereinstimmung darüber, dass von der Bevölkerung weite Teile eine deutliche Unterversorgung mit Vitamin D aufweisen. Die allgemeinen Normwerte für Mikronährstoffe orientieren sich außerdem an dem Bedarf von gesunden Erwachsenen und nicht an den Bedürfnissen von kranken Personen oder von Menschen in besonderen Lebenssituationen, beispielsweise bei hoher beruflicher oder familiärer Beanspruchung. In solchen Fällen kann sogar ein erhöhter Bedarf an Mikronährstoffen vorliegen.
Mikronährstoffe als natürliche Stimmungsaufheller
Eine gezielte Verwendung von Mikronährstoffen kann die klassische Therapie von Depressionen, Erschöpfungszuständen, Stimmungstiefs oder Burnout unterstützen. Zu diesen Mikronährstoffen gehören:
- Nährstoffe, die Signale und Botenstoffe optimieren können (S-Adenosyl-Methionin, Omega-3-Fettsäuren).
- Vorstufen von Serotonin (5 HTP aus Griffonia und Tryptophan).
- Bestimmte Mineralstoffe (Selen, Magnesium und Zink) und Vitamine (B-Vitamine, und Vitamin D), die wichtig für einen ausgeglichenen Gehirnstoffwechsel sind.
- Probiotika, die für einen gesunden Darm sorgen. Diese können die Bauchnerven sowie Stoffe, die das Blut und das Gehirn erreichen, regulieren.
- Pflanzenstoffe aus Grüntee und Rosenwurz, die die Stimmung aufhellen.
Eine Therapie mit Antidepressiva können einige Mikronährstoffe sehr gut unterstützen. Allerdings sollten unterschiedliche Stoffe, die den Serotoninspiegel erhöhen können, nicht kombiniert werden. Dies wäre bei hoch dosiertem Griffonia (5 HTP), Tryptophan, Johanniskraut und S-Adenosyl-Methionin zu beachten.
Wie viel Mikronährstoffe braucht man täglich bei einer depressiven Verstimmung?
An dieser Stelle informieren wir über die Menge der Mikronährstoffe, die bei einer depressiven Verstimmung pro Tag empfohlen werden.
- Vitamin B1 – 2 bis 5 Milligramm (mg)
- Vitamin B2 – 4 bis 7 Milligramm
- Vitamin B6 – 2 bis 5 Milligramm
- Folsäure – 200 bis 400 Mikrogramm (µg)
- Vitamin B12 – 15 bis 25 Mikrogramm
- Vitamin D – 1.000 bis 4.000 Internationale Einheiten (IE)
- Magnesium – 100 bis 250 Milligramm
- Zink – 10 bis 20 Milligramm
- Selen – 50 bis 70 Mikrogramm
- 5 http aus Griffonia – 150 bis 300 Milligramm
- Tryptophan – 1.000 bis 3.000 Milligramm
- Probiotika – 10 Milliarden KBE
- Grüntee Catechine – 50 bis 100 Milligramm
- Rosenwurz Extrakt – 100 bis 300 Milligramm
- S-Adenosyl-Methionin – 200 bis 400 Milligramm
Wichtig ist, dass hoch dosiertes SAM, 5 HTP und Tryptophan miteinander nicht kombiniert werden, da die Substanzen den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen. Demnach könnte bei einer kombinierten Einnahme ein gefährlicher Serotoninüberschuss entstehen.
Studien über Mikronährstoffe bei Depressionen
Bei einer Depression kann laut Studien ein Mangel an folgenden Mikronährstoffen vorliegen:
- Vitamin B3
- Vitamin B6
- Calcium
- Zink
Im Rahmen der Mikronährstofftherapie können bei Depressionen zur Vorbeugung folgende Vitalstoffe eingenommen werden:
- Omega-3-Fettsäuren
- Folsäure
Bei Depressionen werden folgende Vitalstoffe während der Behandlung zur Unterstützung empfohlen:
- S-Adenosyl-Methionin
- Omega-3-Fettsäuren
Fazit
Eine Behandlung mit Mikronährstoffen kann für die Psyche durchaus sinnvoll sein. Vor allem bei Belastungssituationen, Stimmungstiefs, Erschöpfungszuständen oder depressiven Verstimmungen sind Mikronährstoffe sicherlich empfehlenswert.
Sollte eine schwere depressive Verstimmung vorliegen, dann sollte man einen Arzt aufsuchen und auf jeden Fall eine ärztliche Behandlung durchführen. In solchen Fällen können Mikronährstoffe unterstützend hinzugezogen werden.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass du bei dem Wunsch, Mikronährstoffe für die Psyche oder Stimmung einzunehmen, stets mit deinem behandelnden Arzt Rücksprache halten solltest. Denn wenn du bereits Medikamente einnimmst, sollten durch die Mikronährstoffe keine Wechselwirkungen entstehen oder die Wirksamkeit der Medikamente nicht eingeschränkt werden.
Quellen: http://www.gesundheits-lexikon.com/Gehirn-Nerven-Psyche/Depression/Mikronaehrstofftherapie.html