Bei Quercetin handelt es sich um einen gelben Pflanzenfarbstoff, welcher häufig in der Natur vorkommt. Diesen Wirkstoff kannst Du in Blättern, Blüten, Schalen oder Rinden finden. Der Pflanzenstoff zieht wegen seiner Heil- und Schutzwirkung die Aufmerksamkeit der Forschung immer wieder auf sich.

Demnach soll der Wirkstoff entzündliche Zustände wie Darmentzündungen oder Allergien lindern und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Alterserscheinungen vorbeugen. In diesem Artikel erfährst Du etwas über die zahlreichen Wirkungen von Quercetin und wie Du dieses für Deine Gesundheit einsetzen kannst.

Was ist Quercetin?

Quercetin gehört den „sekundären Pflanzenstoffen“ an und zählt dabei zu der Gruppe der Polyphenole sowie der Untergruppe der Flavonoide. Der Wirkstoff schützt die Pflanze vor UV-Strahlung, Bakterien, Viren, Pilzen und Fraßfeinden.

Zudem übernimmt der Wirkstoff auch im Körper eine Schutzfunktion: Er gehört zu den stärksten Antioxidantien. Quercetin kann ein Mensch nicht bilden, vielmehr nimmt man es durch pflanzliche Nahrung auf.

Dieser Wirstoff kommt in der Natur in verschiedenen Verbindungen vor. In der Nahrung liegt er mit einem oder mehreren Zuckern (Glycoside) als Anhängsel vor. Solche Verbindungen werden zum Beispiel Rutin (Rutosid) oder Isoquercetin genannt.

Welche Wirkung hat Quercetin?

  • Wachstumshemmung von Tumorzellen: Studien belegen, dass das Wachstum unterschiedlicher Tumorzellen mit Quercetin gehemmt werden kann. Für diese Effekte werden als Gründe der Einfluss des Pflanzenfarbstoffes auf Prozesse in den Körperzellen und die antioxidative Wirkung angenommen. (1)
  • Natürliches Antihistaminika: Quercetin kann wegen einer entzündungshemmenden Wirkung ein ideales natürliches Antihistaminika sein. Das Immunsystem reagiert bei Allergikern auf im Grunde harmlose Stoffe wie Pollen oder Staub mit einer verstärkten Herstellung und anschließenden Freisetzung von Histamin, sodass bekannte Symptome entstehen. Diese Reaktion schränkt der Pflanzenfarbstoff ein und daher kann er für Menschen mit allergischer Rhinitis, saisonalen Allergien oder Heuschnupfen sehr hilfreich sein sowie allergische Reaktionen lindern. (2)
  • Anti-Aging: Zudem gilt Quercetin als einer der stärksten Antioxidantien. Hierbei kann der Wirkstoff die Zellen vor oxidativem Stress (freien Radikalen) schützen und somit die Gewebe und Zellen vor Schäden bewahren. Auf diese Weise kann es beim Anti-Aging helfen.
  • Schützt vor Bluthochdruck und Herzkreislauferkrankungen (3)
  • Vorbeugen von Parkinson und Alzheimer (4)
  • Bei Diabetes-Folgeschäden ergänzende Therapie (5)
  • Positive Wirkung auf Blut und Blutgefäße
  • Immunsystem regulierend

Welche Wirkstoffe sind in Quercetin enthalten?

Bekannte Wirkstoffe, die sich in Quercetin befinden, sind Rutin (Rutosid) und Isoquercetin.

Welche Lebensmittel enthalten Quercetin?

Zahlreiche pflanzliche Lebensmittel beinhalten größere Mengen Quercetin. Besonders viel ist in Zwiebeln, Äpfeln, Küchenkräutern, Beeren, roten Trauben, Rotwein, grünen Gemüsesorten und in verschiedenen Tees enthalten. Die fünf besten Lieferanten für den Pflanzenfarbstoff sind Kapern, Liebstöckel, Rote Zwiebeln, Radicchio und frischer Dill.

Der Wirkstoff sammelt sich dabei vor allem in den äußeren Pflanzenteilen, zum Beispiel beim Apfel in der Schale. Demnach enthalten geschälte Äpfel kein Quercetin.

Für den Gehalt spielt auch die Anbauweise eine bedeutende Rolle. Laut Studien enthalten Tomaten aus biologischem Anbau etwa 80 Prozent mehr von dem Wirkstoff als Tomaten aus dem konventionellen Anbau. Darüber hinaus entstehen Quercetin-Verluste ebenfalls beim Kochen. Im Vergleich zu frischen Zwiebeln enthalten gekochte Zwiebeln bis zu einem Viertel weniger von dem Pflanzenfarbstoff.

Anwendung und Dosierung

Mit Quercetin kann man sich grundsätzlich gut über die Nahrung versorgen, beispielsweise durch den Verzehr von Zwiebeln oder Äpfeln. Hierbei ist wichtig, dass Du Äpfel ungeschält verspeist. Allerdings empfehlen Ärzte im Rahmen einer Mikronährstoff-Medizin häufig Quercetin Präparate, weil diese einen genauen Wirkstoffgehalt aufweisen. Je nach Erkrankung reicht die Dosierungen pro Tag von 150 bis 1.000 Milligramm.

Den Wirkstoff gibt es in Form von Tabletten, Kapseln und Pulver. Die Verträglichkeit für den Magen verbessert die Einnahme zu der Mahlzeit. Auf diese Weise wird auch die Aufnahme im Darm verbessert. Studien zufolge helfen Fette dabei, dass der Wirkstoff besser in das Blut gelangt.

Zur Wirksamkeit und zu den möglichen Nebenwirkungen gibt es für Schwangere und für Kinder unter 12 Jahren keine Studien. Vorsichtshalber sollten diese keine Quercetin Präparate einnehmen.

Gibt es Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen?

Bei Quercetin gilt die kurzzeitige orale Einnahme als sicher. Den Probanden wurde in den meisten Studien nicht länger als 14 Tage die maximale tägliche Dosis von 1.000 Milligramm verabreicht. Zudem soll der Wirkstoff in seiner natürlichen Form unbedenklich sein. Allerdings kann es bei dem Wirkstoff zu Nebenwirkungen kommen, wenn er in Form eines Präparates in sehr hoher Dosis gespritzt oder eingenommen wird.

Auch in diesem Fall macht die Dosis wie bei allen anderen Inhaltsstoffen oder Lebensmitteln das Gift. Demnach kann hochdosiertes Quercetin toxisch sein und leichte bis stärkere Kopfschmerzen verursachen. Die tägliche Dosieranweisung solltest Du deshalb auf keinen Fall überschreiten.

Fazit

Bei Quercetin handelt es sich um einen sekundären Pflanzenstoff, der in vielen Pflanzen vorkommt, wodurch Du es mit der Nahrung täglich zu dir nehmen. Dabei hat Quercetin auf die Gesundheit positive Eigenschaften. Zunächst wirkt es als Antioxidans und die Zellen werden damit vor freien Radikalen geschützt. Seit Jahren wird der hochwirksame Zellschutzstoff wissenschaftlich untersucht mit teilweise äußerst vielversprechenden Ergebnissen.

Im Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheiten weisen Studien positive Effekte nach, darunter bei Entzündungen (Rheuma, Arthrose, Darm- und Prostataentzündung) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Thrombose, Arteriosklerose). Quercetin kann die Blutgefäße schützen und Entzündungsprozesse hemmen.

Auch auf das Immunsystem hat Quercetin eine förderliche Wirkung: Die Vermehrung von Schnupfenviren werden gehemmt und es kann gegen Erkältung vorbeugend wirken. Die Ausschüttung von Allergiebotenstoffen kann Quercetin bei Allergien dämpfen. Ermutigende Vorversuche liegen ebenfalls bei Krebs vor.

Quellen:

(1) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24377461

(1) https://www.dkfz.de/en/CanEpi/download/gerh/pdf-files/Fokus_Gerhaeuser-2.pdf

(2) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2900316

(3) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22332099

(4) https://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf049243r

(5) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23674239/