Panax Ginseng – Wir denken allein beim Klang dieses Wortes an sehr alte, im Herzen jedoch jung gebliebene chinesische Mönche, die sanft lächelnd in einem nebelverhangenen Gebirgskloster aus der Heilwurzel einen Tee aufbrühen. Tatsächlich stimmt es, bei Ginseng handelt es sich praktisch um die Mutter aller Heilpflanzen – zumindest ist das in Asien der Fall. Doch ebenfalls in Europa und in der Medizin des Westens wurden längst die vielen positiven gesundheitlichen Effekte erkannt.

In diesem Artikel informieren wir dich näher über die Heilpflanze und teilen dir auch Studien zu den Wirkungen mit, sodass du genauer weist, was es mit dieser beliebten Heilpflanze auf sich hat.

Die Geschichte des Panax Ginseng

Die Chinesen haben den Ginseng gar nicht als Heilpflanze entdeckt, vielmehr waren es die Koreaner. Den kleinen Strauch, der aus der Familie der Araliengewächse stammt, bauten die Chinesen allerdings bereits im Mittelalter in großen Flächen an und wie die Koreaner integrierten sie den Ginseng in die traditionelle Medizin. Dazu wurde jedoch viel Geduld benötigt, da Ginseng sehr langsam wächst. Insbesondere die medizinisch interessante Wurzel von dem Panax Ginseng wächst pro Jahr nur einen Zentimeter.

Es gilt die Regel: Die Ginsengwurzel ist umso wirkungsvoller und kostbarer, je älter sie ist. Geerntet wird sie aus diesem Grund nach der Ginsengsaat erst vom vierten bis zum sechsten Jahr. Hierauf folgt eine Brache bzw. ein Fruchtwechsel von bis zu 15 Jahren. Dieser aufwändige Anbau hat mit Sicherheit auch dazu geführt, dass Panax Ginseng in früheren Zeiten angeblich mit Gold aufgewogen wurde und die Pflanze lediglich für Könige und Kaiser reserviert wurde.

Was ist Panax Ginseng?

Im Jahr 1842 erhielt die Ginsengpflanze aus Korea den offiziellen Namen Panax Ginseng vom deutsch-russischen Botaniker Carl Anton Meyer. Dabei gehört die Gattung Panax zu der Pflanzenfamilie der Araliengewächse wie auch beispielsweise unser heimischer Efeu.

Ursprünglich wuchs Koreanischer Ginseng lediglich in den Bergwäldern Koreas und Chinas. Etwa 60 bis 80 Zentimeter wird die Pflanze hoch und an ihrem Ende sind fingerförmige Blätter, die wie eine Hand sich entfalten.

Soll Panax Ginseng erfolgreich angebaut werden, muss der anspruchsvollen und empfindlichen Ginsengpflanze dafür das richtige Milieu geboten werden: ausreichend Feuchtigkeit und Beschattung sowie viel Geduld – schließlich wird erst nach einer entsprechend langen Reifezeit geerntet.

Zudem kommt die Bezeichnung „Panax“ aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „allheilend“. Darüber hinaus wird der koreanische Ginseng als „echter“ Ginseng bezeichnet, da er unter allen Ginseng-Arten medizinisch gesehen mit Abstand am wertvollsten ist. Zahlreiche klinische Studien belegen das. In Deutschland sind als Arzneimittel lediglich Ginseng-Produkte aus dem koreanischen, echten Ginseng (Panax Ginseng) zugelassen.

Welche Wirkung hat Panax Ginseng?

Es gibt einige Studien über den Panax Ginseng, die wir dir nicht vorenthalten wollen. Nachfolgend kannst du einige wichtige Wirkungen von dem Koreanischen Ginseng vorfinden:

  • Allgemeines Tonicum (Kräftigungsmittel)
  • Wirkung auf Fett- und Alkoholmetabolismus
  • Wirkung auf Kreislauf- und Immunsystem
  • Tumorhemmende Wirkung
  • Blutzuckersenkende Wirkung
  • Wirkung auf Nebennierenrinde und Hypophyse
  • Antioxidative Wirkung
  • Hemmung der Thrombozytenaggregation
  • Immunmodulierende Wirkung

Auf das Alleskönnerprinzip von Panax Ginseng deuten zahlreiche vielversprechende Studien hin, weil tatsächlich die einzelnen Ginsenoside im Körper völlig unterschiedlich wirken.

Hier kommt noch hinzu, dass sich je nach Ginsengart die Ginsenoside stark in Zusammensetzung und Konzentration unterscheiden. In puncto Ginsenoside weist daher der meist untersuchte asiatische Ginseng (Panax ginseng) große Unterschiede zum japanischen Ginseng (Panax japonicus) und zum amerikanischen Ginseng (Panax quinquefolius) auf.

Nur die Ginsengwurzel des Panax Ginseng wird als Arzneidroge verwendet. Hierbei muss der Koreanische Ginseng einen Mindestgehalt an Ginsenosiden besitzen. Zudem wird je nach Herstellungsart zwischen rotem und weißem Ginseng unterschieden. Weißer Ginseng wird an der Sonne getrocknet. Der rote Ginseng hingegen wird zuerst mit Wasserdampf behandelt, sodass dieser rot wird und danach getrocknet.

Von Ginseng scheint gerade das Gehirn zu profitieren. Es wurde in einer Testreihe herausgefunden, dass unter Einnahme von Ginseng bestimmte kognitive Funktionen verbessert werden können. Es werden insbesondere Gedächtnisleistungen und ebenfalls die allgemeine Konzentrationsfähigkeit sowie die Fähigkeit zum Lernen verbessert. Sofern Ginseng mit Gingko kombiniert wird, kann der Effekt sogar noch gesteigert werden. Daher kann Ginseng dabei helfen, die Gedächtnisleistung zu steigern und Stress zu reduzieren.

Studien zufolge stimulieren die enthaltenen Polysaccharide auch das Immunsystem. Dabei kann Panax Ginseng vor allem in dem kalten Wintermonaten sehr hilfreich sein. In den USA sank bei einer Testreihe die Wahrscheinlichkeit, sich zu erkälten – bei einer regelmäßigen Einnahme von Produkten mit Ginseng – um mehr als die Hälfte. Falls sich die Testpersonen trotzdem erkälteten, dauerten die Beschwerden lediglich halb so lange als unter normalen Umständen.

Welche Wirkstoffe sind in Panax Ginseng enthalten?

Beim Ginseng heißen die wichtigsten Inhaltsstoffe Ginsenoside. Von diesen wurden schon etwa 150 verschiedene entdeckt. Sie aktivieren die körpereigene Regenerations- und Widerstandskraft und verbessern das Allgemeinbefinden. Dabei unterstützt die leistungsfördernde Wirkung von dem Ginseng Körper und auch Geist, mit Stress besser fertig zu werden. Doch auch die immunmodulierenden, nervenschützenden, antidiabetischen und antioxidativen Eigenschaften machen aus Panax Ginseng einen echten Alleskönner. Für die Qualität der Heilpflanze ist dann auch die Konzentration dieser Ginsenoside entscheidend.

Für wen eignet sich Panax Ginseng?

Panax Ginseng eignet sich aufgrund vieler positiver Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden für jeden, der gesund leben möchte und einen aktiven Lebenswandel pflegt. Wer in seinem Alltag psychisch und körperlich gefordert wird und außerdem die Stresstoleranz erhöhen will, ist gut beraten mit Ginseng. Auch wenn Sie von Erkältungen häufig geplagt werden, ist Ginseng eine sinnvolle Möglichkeit zur Vorbeugung.

Gibt es Nebenwirkungen und Wechselwirkungen?

Vor der Anwendung von Ginseng solltest du bei Diabetes, hohem Blutdruck oder Herzproblemen deinen Arzt fragen. Beispielsweise kann Ginseng den Blutzuckerspiegel senken.

Ginseng scheint außerdem die Blutgerinnung zu beeinflussen. Die Heilpflanze schwächt allem Anschein nach die Wirkung gerinnungshemmender Wirkstoffe wie Phenoprocoumon oder Warfarin.

Zu den sehr seltenen Nebenwirkungen gehören leichter Durchfall, Magenbeschwerden und Übelkeit. Gleichzeitig sollten Ginseng-Präparate nicht mit koffeinhaltigen Getränken eingenommen werden. Denn Ginseng kann die Koffein-Wirkung erheblich verstärken und starke Unruhe oder Herzrasen auslösen.

Fazit

Besonders der medizinisch wertvolle Panax Ginseng ist unter den Ginsengarten für die Selbstmedikation sinnvoll. Sehr bekannt ist dabei die nachgewiesene Wirkung auf die Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit und auf das Immunsystem. Vor der Einnahme solltest du deinen Arzt fragen und mögliche Nebenwirkungen abklären.

Quelle zur Studie:

(1) https://www.dshs-koeln.de/fileadmin/redaktion/Institute/Biochemie/PDF/Ginseng.pdf