Zur Behandlung von Schwächezuständen und Allergien ist der Tragant eine beliebte Heilpflanze. Allerdings ist er bekannt unter der Bezeichnung Astragalus, dem wissenschaftlichen Gattungsnamen. Die kraftvolle Heilpflanze teilt sich diesen Namen weltweit mit tausenden weiteren Arten.
Unter den Astragalus-Arten ist der mongolische Tragant die bekannteste Heilpflanze. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gehört dieser zu den wichtigsten Pflanzen. Dort schätzt man den Astragalus membranaceus regelrecht als ein Wundermittel, das vielfältige Einsatzbereiche aufweist.
Wenn du dich eingehender mit der Heilpflanze beschäftigen willst, dann erhältst du in diesem Artikel einige wertvolle Informationen über die beliebte Heilpflanze.
Was ist Astragalus?
Bei Astragalus handelt es sich um eine Pflanzengattung, die aus der Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) stammt. Die Pflanzen dieser Gattung sind im Deutschen unter der Bezeichnung Tragant bekannt. Zu dieser Gattung gehören zwischen 1.600 und 3.000 Arten. Besonders häufig kommt der Tragant in der nördlichen Halbkugel der Erde vor. Etwa 20 Arten kommen in Deutschland und Österreich vor und in Mitteleuropa gibt es insgesamt 127 Arten.
Der Ursprung von Astragalus membranaceus befindet sich in der Mongolei und im nördlichen China. Es handelt sich dabei um jene Art, die in der TCM genutzt wird. Hierbei wird in der TCM die Wurzel der Heilpflanze verwendet.
Herkunft und Aussehen der Heilpflanze
Die Heilpflanze übersteht mehrere Jahre und wird höchstens 40 Zentimeter hoch. Zudem ist die Astragalus Wurzel verholzt. Die Blätter der Pflanze sind gefiedert und es entstehen in traubigen Blütenständen zwischen 10 und 15 gelbe Blüten. Die Dicke der fasrigen Wurzeln beträgt 1 bis 3,5 Zentimeter. Längs ist die Wurzel runzelig gefurcht, innen liegt eine gelblich-weiße Farbe vor und außen ist dieser gelbbraun.
Ursprünglich kommt die Heilpflanze aus dem Osten: China, Mongolei, Korea und Sibirien. In Korea und China wird die Pflanze für Heilzwecke angebaut. In der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gab es erste Vorversuche, die zeigten, dass die Heilpflanze auch bei uns in Feldbau gewonnen werden kann. Hierbei erntet und trocknet man die Astragalus Wurzel (Astragali radix).
Geschichtliches über Astragalus
Vermutlich wird Astragalus membranaceus in der Heilkunde bereits seit Jahrtausenden eingesetzt. Das erste Mal wird die Pflanze 300 v. Chr. erwähnt in dem chinesischen Buch über Heilpflanzen „Shen Ben Chao Jing“.
Die Heilpflanze wurde während der chinesischen Ming Dynastie (1368 bis 1644 n. Chr.) zur Behandlung von Diabetes als Heilpflanze bekannt. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist Astragalus membranaceus aktuell und bereits seit langer Zeit eine der 50 wichtigsten Pflanzen mit Heilwirkung.
Der Tragant ist in Asien ebenfalls beliebt als Suppengewürz. Dabei ist die Traditionspflanze in Mitteleuropa durch das Interesse an TCM bekannt geworden. Dieser gehört inzwischen zu den äußerst beliebten Mode-Heilpflanzen.
Wissenschaftliche Studien über Astragalus membranaceus
In die Wirkmechanismen von Astragalus membranaceus tiefere Einblicke zu erhalten ermöglichen moderne Analyseverfahren. Das Team rund um Wan entdeckte 2013, dass Astragalosid II (wichtiger aktiver Inhaltsstoff der Heilpflanze) bestimmte weiße Blutzellen gut aktivieren kann, die für die Immunabwehr zuständig sind (Th-1-Zellaktivierung).
Das Institut hinter den Wissenschaftlern um Wan beschloss basierend auf den Neuentdeckungen, die aktuellen immunologischen Forschungsergebnisse zusammenzufassen. Demnach unterstützt die Heilpflanze über mehrere Mechanismen unser Immunsystem. Neben der oben mitgeteilten Wirkung hemmt Astragalus membranaceus bestimmte entzündungsfördernde Stoffe (Zytokine) und reguliert die Balance von regulatorischen T-Zellen und Effektorzellen.
Eine immunregulierende Wirkung bescheinigt ebenfalls eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2019. Demnach lindert die Traditionspflanze bei der Einnahme von Astragalus Extrakt Überempfindlichkeitsreaktionen, die gegenüber bestimmten Reizstoffen vorliegen können.
Wie wirkt Astragalus?
Die Heilpflanze stimuliert das Immunsystem. Deshalb gilt dieser als wirksames Mittel bei wiederkehrenden Infekten, Erkältungen, genereller Schwäche und schlecht heilenden Wunden. Darüber hinaus wird Astragalus Extrakt zur Behandlung von Herzerkrankungen, Diabetes sowie Leber- und Nierenleiden verwendet. Außerdem weisen neuere Studien bei Allergien wie zum Beispiel Heuschnupfen auf eine immunmodulierende Wirkung hin.
Nicht für alle Indikationen liegen über die Wirkung wissenschaftliche Daten am Menschen vor. Allerdings bestätigen zahlreiche Tierversuche die Astragalus Wirkung in den traditionellen Anwendungsgebieten. Man verwendet in der Regel den konzentrierten Extrakt, der parenteral oder oral verabreicht wird. Die Ergebnisse sind insgesamt sehr ermutigend. Daher dürften in Zukunft vermehrt Studien am Menschen durchgeführt werden.
Die Wirkung, die in Studien nachgewiesen wurde, haben wir weiter oben bereits erwähnt. Nun kannst du die Wirkung laut Erfahrungsheilkunde einsehen. Aufgrund jahrtausendelanger Erfahrung werden folgende Anwendungsgebiete angegeben:
- Erkältung und Infektionen der Atemwege (Vorbeugung und Behandlung)
- Stärkung des Immunsystems und bei Abwehrschwäche
- Allergischer Schnupfen mit Milderung der Symptome
- Müdigkeit, Erschöpfung, Appetitlosigkeit und Schwächezustände unterschiedlichster Art
- Stress, seelisch oder körperlich
- Koronare Herzerkrankungen, Herzschwäche
- Krebs
- Anti-Aging
Fazit
In der Traditionellen Chinesischen Medizin zählt Astragalus membranaceus zu den bekanntesten Pflanzen. Die Heilpflanze gilt dort als klassisches Stärkungsmittel und ist dabei immunmodulierend, da er schwache Immunsysteme anregt und überschießende Immunreaktionen dämpft. Zudem soll die Heilpflanze bei Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes und bei Krebs helfen. Dabei eignet sich nur die Astragalus Wurzel zur Verarbeitung, wobei man auf eine geprüfte Qualität achten sollte.
Falls du bei verschiedenen Beschwerden wie Erkältung, Allergien, Müdigkeit, Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc. die Symptome lindern möchtest, dann kann Astragalus eine gute Möglichkeit sein. Dennoch solltest du bei einer Erkrankung stets zuerst deinen behandelnden Arzt aufsuchen und die Einnahme von Astragalus mit ihm besprechen. Dadurch hast du die Sicherheit, dass die Einnahme bedenkenlos für dich ist und du die Gesundheit deines Körpers mit Pflanzenkraft unterstützen kannst.
Quellennachweis Studie: https://www.biogena.com/de-DE/wissen/neues-aus-dem-blog/detail/blog.studie-astragalus-haelt-immunreaktion-in-balance.html